Mimusbühne Waldhausen – wo es Freude macht, ins Theater zu gehen ………..

16. Mai 2023 | Von | Kategorie: Rezensionen

Rezension von ……………………………… Brigitte Wolf               Der Start mit dem heurigen Stück, „Volpone oder der Fuchs“, stand wahrlich unter keinem guten Stern. Nach den ersten Stückbesprechungen starb völlig unerwartet Herbert Walzl, der diese Komödie für die Mimusbühne bearbeitete. Dann begannen die Probenarbeiten und der Bühnenbau mit Joschi Hundegger.  Doch plötzlich und relativ unerwartet starb auch Joschi. Er war ein begnadeter Mime – vor allem bei den Nestroy-Stücken. Joschi hat eine große Lücke bei der Mimusbühne hinterlassen. Bei dieser Produktion wäre es wieder eine Paraderolle für ihn gewesen, dem alten Wucherer Corbaccio seinen Stempel aufzudrücken. In dieser Produktion verkörperte ihn – wie immer mit seinem unnachahmlichen Können – Franz Reiter. Seine Tochter Leona (Lisa Wurzer) fegte wie ein wutentbrannter Wirbelwind über die Bühne. Die neue Obfrau, Brigitte Hofer, in der Rolle der Richterin – mit auf dem Rücken gebundenem Stuhl – war sehr präsent und überzeugte auch als Spielerin. Mit Mosca dem Schmarotzer (Alfons Puchner), Canina, der Kurtisane (Renate Puchner-Wufka), sowie Celia (Christine Puchner) der Gattin von Corvino, war dieses Trio fest in der Hand von Familie Puchner. Es ist immer ein Vergnügen diese drei auf der Bühne zu sehen. Dem Notar Voltore, (Max Schadenhofer) war die Gier schon von den Augen abzulesen. Corvino, ein Kaufmann (Anton Honeder) – den man auch die Aaskrähe nennen kann – beeindruckte mit seinen eifersüchtigen Grimassen derart, dass er schon widerlich wirkte. Volpone, der schlaue Fuchs – einmal todkrank, dann wieder voll des Lebens, dass es ihn nach jungen Weibern gelüstet, brachte Werner Aigner sehr glaubhaft auf die Bühne.

Nicht zu vergessen, Musikus und Sänger Fritz Hofer und Sarah Grufeneder auf der Querflöte – sie haben sich einen Extra-Applaus verdient. Mit viel Schwung inszeniert und ganz viel Jugend eingesetzt:  Anna Mikesch, Sarah Grufeneder und Hannes Aigner – von denen man hoffentlich noch viel sehen wird.

Der Regisseur, Hans Peter Baumfried, hat mit dieser Farce der Doppelbödigkeit, den Abgründen – auch der heutigen Gesellschaft einen Spiegel vorgehalten. Sagt doch der Wucherer Corbaccio „Warum soll ich meinen Reichtum verschenken was machen den die Armen mit Geld“.
Die Mimusbühne ist immer eine Theaterfahrt wert!
Noch zu sehen am:
18.5. um 17 Uhr
26.5. und 28.5. jeweils um 19.30
https://www.mimusbuehne.at

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