Urlaub von der Familie Und die Moral von der Geschicht …

2. April 2023 | Von | Kategorie: Rezensionen

Rezension von ………………. Christine Mitterweissacher

Die Theatergruppe Kleinraming feiert ihre Auferstehung nach der langen COV-Abwesenheit mit einer Komödie von Dieter Gygli. Monika Hartl ist als Mutter und Ehefrau einer ignoranten Familie völlig überlastet. Ständig räumt sie hinter den erwachsenen Kindern her, wäscht, kocht, putzt, betreut ihren Walter, Reinhard Streitner. Im typischen Idyll muss es natürlich auch eine kundige Nachbarin, Zilli Rosenegger, geben, mit der es nicht einmal die Kronenzeitung aufnehmen könnte. Unter der Regie von Daniela Baumann verhilft das Ensemble seinem begeisterten Publikum zu einem äußerst unterhaltsamen Abend. Die Mutter im Stück macht, womit viele im wahren Leben liebäugeln. Sie geht auf Urlaub, ganz alleine, und überlässt ihre „Pappenheimer“ ihrem Schicksaal.

Nach dem ersten Chaos beginnen sich die Zurückgebliebenen zu organisieren. Der Vater lässt seine kesse junge Kollegin (Lisa Toupal) für die Rettung des Haushalts kommen. Von der besonders verlässlichen Nachbarin gut informiert, wird Monika aber unruhig und kontrolliert als Handwerker verkleidet, was sich zuhause alles abspielt. Nicht nur sie, sondern auch der Freund der jungen Dame, gespielt von Timo Baumann, beobachtet eifersüchtig den Trubel. Aber, wie es eben auch im modernen Märchen immer wieder passiert, am Ende ist alles wieder gut, die Familie vereint und geläutert.

Die Produktion der Kleinraminger kann sich sehen lassen, nicht nur weil die Ensembleleistung vor, auf und hinter der Bühne sehr beachtlich ist, auch weil die Atmosphäre im Saal des Gasthauses eine ganz spezielle ist und zum positiven Charme beiträgt. Alles spielt sich dort ab, die Aufführung, die Pausengespräche, die Technik, der durch die Eierkartons auf der Decke perfektionierte gute Ton, ein erfolgreiches Rundumpaket.

… ohne Frauen geht es nicht.

Keine Kommentare möglich.