Pfarrersköchin und „Sakristeischäsn“ auf Mörderjagd
28. Mai 2025 | Von Hermine Touschek | Kategorie: RezensionenAm 17. Mai hatte in Altenberg die Krimikomödie „Mucks Mäuschen Mord“ von Ralph Wallner Premiere – bearbeitet und unter der Regie von Alfred Wahlmüller.
Ein seltsamer Gast mit roten Gummistiefeln und kariertem Anzug war am Abend zuvor im Gasthaus zum „Roten Raben“. Nun ist der zweifelhafte Mann spurlos weg. Die neue Kellnerin Hedi (Sarah Weissengruber), der eifernde Schankknecht Harri (Lukas Koller), der Wirt Quirin Zapfner (Anton Aichberger) und seine Schwester Kuni (Sandra Pfarrhofer) fanden ihn alle sehr unsympathisch und hätten auch noch alle möglichen anderen Gründe, ihn verschwinden zu lassen. Ludmilla Ludermann (Alexandra Riener), die Schwester des ominösen Gastes, wirft mit ihrem plötzlichen Erscheinen auch noch einige ungeklärte Fragen auf.
Pfarrersköchin Agathe Muckenmoser (Johanna Seyr) und die Mesnerin Resi Hausleitner (Birgit Eisner) bedienen sich schon seit Wochen heimlich regelmäßig im Vorratskeller der Dorfwirtschaft, da das Geld des Pfarrers hinten und vorne nicht reicht. Bei einem ihrer Streifzüge entdecken sie den leblosen Mann samt Gummistiefel in der Kühlkammer. Sie sind sich sicher: hier gibt es einen Mord aufzuklären. Auch der einfältige Buckl (Christopher Lackinger) dürfte mit der ganzen Sache etwas zu tun haben.
Die Auflösung des Kriminalfalls wird hier nicht verraten.
„Mucks Mäuschen Mord“ ist die dritte Regiearbeit von Alfred Wahlmüller. Und man kann sagen: die Ausbildung zum Spielleiter beim Landesverband OÖ hat sich bezahlt gemacht.
Die Figuren sind treffend besetzt. Die Spielfreude der AkteurInnen nimmt das Publikum mit, die Spannung wird gut gehalten und die Pointen treffend gesetzt. Das Stück spielt ausschließlich im Vorratskeller (liebevoll eingerichtet) und es bedarf hier schon einiges an Geschick, das Stück so lebendig und interessant zu halten.
Besonders gelungen ist die Besetzung der zwei schrulligen Vorratsdiebinnen. Zwei Figuren, die Johanna Seyr (Mucki) und Birgit Eisner (Mausi) gut eingespielt genial umsetzen. Nicht nur die komischen Dialoge, sondern auch die Physiognomie von alten Frauen wird durchgehend überzeugend gehalten. Großes Kompliment auch an die Maske (Doris Kremeier &Team), die hier ausgezeichnete Arbeit geleistet haben. Einen Platz im Herzen des Publikums hat sich auch Christopher Lackinger als Buckl erspielt. Ein Tollpatsch, der sich vergeblich bemüht noch zu retten, was zu retten ist. Ein unfreiwilliger „Mitspieler“ wird auch das ausgestopfte Tier im Keller, zu dem er eine sehr freundliche Beziehung aufbaut.
Noch zu sehen bis 27.6.
Nähere Infos hier: http://www.kultur.altenberg.at/theater/