Willkommen in Madlwang oder Die lustigen Witwen von Adlwang

20. November 2023 | Von | Kategorie: Rezensionen

(abgeleitet vom Theaterstück „Willkommen in Nederköfel“ von Andreas Kroll)….. Rezension: Christine Mitterweissacher, Foto: Peter Kainrath ………..

„Du gehörst uns!“
Der Theater- und Kulturverein 4Zeit tauft nach seinem letztjährigen Debut „Picknick im Feld“ kurzerhand Adlwang in „Madlwang“ um und zeigt ein Dorf, in dem die Frauen auf eine makabre Art und Weise regieren.
Auch im zweiten Jahr des Bestehens ziehen die Mitglieder des Ensembles ihr Publikum von Beginn an in ihren Bann. Die ursprünglich deutsche Kriminalkomödie wird in die Dialektwelt des Traunviertels verpflanzt, wodurch sich vor allem die Zuschauerinnen schnell mit den Charakteren identifizieren.
Charmant, gekonnt und witzig, garniert mit originellen lustigen Kostümen und sexy Gummistiefeln, umgarnen die Frauen des fiktiven Ortes den frisch aus Wien strafversetzten Polizei Revierinspektor Manfred Görgl, exzellent gespielt vom echten Polizisten Daniel Thanner. Unterstützt von seinem Kollegen Emil Wintermeyer, bemerkenswert beeindruckend dargestellt von Thomas Panhuber, versucht er sich im langweiligen Kuhdorf, in dem die österreichische Verfassung geschrieben wurde, einzugewöhnen.
Nach und nach stellen sich die dort regierenden Damen, angeführt von der Schützenkönigin und Bürgermeisterin (Teresa Bohn), bei Revinsp Görgl vor. Erna Rottenmeyer (Marita Pichler) auf der Suche nach helfenden Händen bei der Besamung ihrer Kühe macht den energischen Anfang. Edda Diwald kommt als verführerische Franziska Neddermeyer zum Verhör. Emil Wintermeyer kredenzt dazu mit seinem Servierwagen harmlos und fast naiv Kaffee und die traditionellen Madlwanger Schaumrollen. Ein kesser Traum in Pink, Erika Schnackenmeyer, alias Samira Pacher, wirbelt um den Inspektor und sorgt für weitere Irritation. Solariumbesitzerin Guggi Schlottermeyer komplettiert die Damenriege und verführt den knackigen Polizisten.
Alle Damen sind reiche Witwen, deren Männer auf dubiose Weise starben. Nachbarschaftshilfe wird neu interpretiert. Zufällig stolperte einer in eine Mistgabel, die anderen fielen Fehlschüssen der vermeintlich schlechten Schützin zum Opfer, wurden von einer Dampfwalze überrollt oder verschwanden im Moor. So haben die Madlwanger Vamps den jungen Beamten auserkoren ihr neuer „Gemeinschaftsmann“ zu werden, gefangen im Netz der schwarzen Witwen.
Hanns Frei (Regieleitung) und Edda Diwald (Regie) führen das Team stimmig und mit kreativen schwungvollen Ideen zur Hochform. KuKuK (Kunst und Kultur Kombo), bestehend aus Maximilian Landgraf, Bruno Diwald, Franz Hieslmayr, Gerhard Nöbauer und Norbert Pacher, sorgt für den perfekten musikalischen Pink Panther Schwung in den Pausen. Thomas Achathaler umrahmt die Schauspieler:innen mit einer klaren gemütlichen Kulisse, ins rechte Licht gerückt von Bernhard Zeilinger. Das junge Team, schließlich ist die Truppe noch ein theatralischer Frischling, verstärkt durch Daniel Thanne, Gerhard Zweckmair, Bernhard Achathaler und Obmann Karl Mayr, beweist mit dieser schwungvollen amüsanten Aufführung ihr komödiantisches Können. Es ist zwar die zweite Produktion, aber keinesfalls eine „zweite Vorstellung“. Lachmuskeltraining und ein amüsanter Abend sind garantiert.

Noch zu sehen am:
Freitag, 24.11. und Samstag, 25.11.2023 jeweils 19.30 Uhr
Sonntag, 26.11.2023 um 17.00 Uhr
https://www.4zeit.at/

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