Ein „unangenehmes“ Thema von großem Interesse

30. Oktober 2023 | Von | Kategorie: Rezensionen

Rezension und Fotos von Hermine Touschek …….

Viele von uns kennen das Buch „Vom kleinen Maulwurf, der wissen wollte, wer ihm auf den Kopf gemacht hat.“… von Werner Holzwarth. Die Kellerbühne Puchheim entwickelte daraus eine eigene Bühnenversion, die vom Regisseur Uwe Marschner (dem King of Impro) mit tatkräftiger und ideenreicher Unterstützung von Samuel Raser, inszeniert wurde.

Kurze Info, für alle, die die Geschichte nicht kennen:

Als der Maulwurf (Viktoria Riedl) seinen Kopf aus seinem Erdloch streckt, passiert etwas Unglaubliches. Ein großes, braunes und stinkendes Etwas landet auf seinen Kopf. Leider ist er sehr kurzsichtig und kann nicht erkennen, wer der Übeltäter ist, der ihm einen großen Haufen auf den Kopf gemacht hat. Der Maulwurf ist empört und versucht herauszufinden, wem er das unerwünschte Geschenk zu verdanken hat.
Auf seiner Suche begegnet er verschiedenen Tieren wie einer Eule (Mara Resch), einem Pferd (Julia Rehrl), einer Kuh (Una Ottinger), einem Hasen (Franziska Platzer), einer Katze (Frieda Schmidt), einem Huhn (Gloria Pennwieser) und einer Ziege (Nina Rehrl). Ihnen allen stellt er die Frage, ob sie es waren, die ihm auf dem Kopf gemacht haben. Um ihm zu beweisen, dass das Häufchen nicht von ihnen stammt, zeigen die Tiere dem Maulwurf, wie sie ihr Geschäft erledigen. Hilfe bekommt er schließlich von zwei Fliegen (Anna Kiesenhofer, Maria-Katharina Griebl), die sich als Experten in Sachen Exkremente erweisen und ihm dem entscheidenden Tipp geben…

Es sollte hier nicht nach dem großartigen pädagogischen Wert geforscht werden. Kinder lieben dieses Thema trotzdem. Es geht um ein Tabuthema, nämlich das „Kacken“, das ganz unverblümt und überaus witzig aufgegriffen wird. Auf diese Weise darf man sich einmal ausgiebig mit den tierischen (und auch vielleicht mit den eigenen) Hinterlassenschaften beschäftigen.

Uwe Marschner und Samuel Raser (ebenfalls Improspezialist) entwickelten das Stück aus Improarbeit mit den Jugendlichen. Die Ideen und Vorstellungen der jungen Leute ergaben dann die Bühnenfassung. Viele Texte wurden von ihnen selber geschrieben. Jedes Tier stellt sich vor und gibt seine Geheimnisse Preis (das Pferd als Modebotschafterin im Sinne von Heidi Klum oder die Kuh als Hufnageldesignerin).
Letztendlich wird ja der „Übeltäter“, nämlich der Hund (Johanna Schörghuber) ausfindig gemacht und der Maulwurf rächt sich auf seine Art.

Es ist eine wahre Freude, wie dieses Buch als Stück auf die Bühne gebracht wird und mit welcher Begeisterung sich das junge und ältere Publikum unverblümt und witzig mit diesem Tabuthema beschäftigen darf. Wunderbar auch, wie die Masken- und Frisurenverantwortlichen (Elisabeth Mair und Michaela Schmidbauer) die Tiere ausgestattet haben.

Es gibt noch Restkarten für manche Vorstellungen – bitte nachfragen.
https://kbp.at/?post_type=stuecke&p=10958

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